Aufbruch aus dem Ruhestand

 

Noch war ich da, in diesem "Ruhestand",  gar nicht wirklich angekommen.

Aber die Tour war geplant. Alles war in die Wege geleitet...

Manchmal habe ich mir gewünscht, erstmal auszuruhen. Nachzudenken. Bevor ich wieder aufbreche. Einigermaßen gekränkt habe ich trotz der guten Kollegialität und den engagierten Ehrenamtlern das Rathaus verlassen. Ich war schlapp. Ausgelaugt. Ängstlich. Und all die besorgten Bedenkenträger. Ja. Mallorca ist auch ok. Eine schöne Insel.

Ich will Anderes. Ich suche die Herausforderung. Ich will mich spüren.

Und ich wusste genau: im Augenblick des Aufbruchs ist alles Zögern und Zaudern dahin! Nichts erscheint so schwer wie die Tage vor einem Aufbruch. Das ganze, elende Loslassen! 

Und nichts ist befreiender und leichter als es wirklich zu tun!

Das Gefühl wirklich zu leben stellt sich mit einer solchen Wucht ein, dass es Dich umhaut!

Das ist es was ich spüren will: Lebendig Sein! Wirklich im Leben ankommen. Dafür ist mir jeder Aufbruch recht. 

 

Morgen erwartet mich die große Tour.  400 km bis Aral. Dazwischen nichts! Nichts als kasachische Steppe. Hier, in der Fernfahrer Unterkunft Camp Mayak in der Tankstellenansiedlung Karabutak im Nirgendwo haben sie mir glaubhaft versichert, dass es irgendwo auf der Strecke noch eine Tankstelle gäbe...

Luftfilter und Kette meiner Enduro habe ich vorsichtshalber gewartet. Ich decke mich mit Wasser, Brot und Schokolade ein. 

 

Morgen fahre ich weiter!

Abenteuer! Ich komme!