Begrüßung in Serbien

You look like you're coming from an other planet... der braungebrannte Serbe und seine Freundin konnten es nicht fassen als sie mich auf der Honda sahen. Und auch die Jungs, die mit ihren Maschinen und der Honda Gold Wing unterwegs waren zu einem bike meeting wollten das Foto als Beweis. Und eigentlich dachte auch Aleksandar ich wäre ein Kerl, als ich mich hilfesuchend noch auf dem Motorrad sitzend umschaute. Dabei stand ich direkt vor dem Hotel, das ich seit geraumer Zeit in der Innenstadt von Nis gesucht hatte. Erst als ich den Helm abnahm erkannte er seinen Irrtum und entschuldigte sich tausendmal, nie würde er einfach so auf der Straße eine Frau ansprechen...

Er habe 4 oder 6 Kinder, so genau wolle er sich nicht festlegen, 7 Enkelkinder, seine Frau sei sehr eifersüchtig, daher eher keine Selfies, er wiege 108 kg, und warum ich so dünn sei, ob ich nur Bananen essen würde? Beim Café kamen wir ins Gespräch über Serbien, die Politik, die Kinder und Enkelkinder, meine Tour und die Arbeit. Er hätte einen Abschleppdienst und wenn ich seine Hilfe benötigen würde, solle ich ihn anrufen.

Auch diesmal warteten am Grenzübergang von Bulgarien zu Serbien hunderte Türkeirückkehrer. Die Stimmung war gereizter. Dicht an dicht standen die Autos, es war kaum durchzukommen, und ich musste mich an den Abgasschlangen vorbeiquetschen. Ein Außenspiegel war es schließlich, der mich touchierte und mich in einen Absperrzaun drückte. Lange musste ich nicht warten; sofort eilten gleich zwei Männer herbei um mir wieder in die Senkrechte zu verhelfen. Oft sitzen ganze Familien stundenlang hier fest, sie werden noch viele Stunden unterwegs sein bis sie in ihrer Wahlheimat ankommen.

Wie bereits schon in Bulgarien ist in Serbien von der muslimischen Verkrampftheit des Iran nichts mehr zu sehen. Die Frauen kleiden sich dem Wetter entsprechend, sehen feminin aus und verführerisch, tragen ihre Haare offen und erfreuen sich an den sommerlichen Temperaturen und ihrer Schönheit. Und die Menschen sind freundlich, ja herzlich, ohne aufdringlich zu sein.