Was für ein Tag

Am Morgen noch wünscht mir Mehmed von der Tankstelle neben meinem Hotel in Dogubeyazit einen guten Tag. Ich grüße den großartigen Ararat ein letztes Mal im Vorbeifahren. Ich will in den Iran...

Zwei Stunden später ist mein Versuch, die iranische Grenze zu überschreiten, gescheitert. Wenigstens habe ich jetzt einen korrekten Türkei Eintrittsnachweis.

Mein Visum ist wegen der Wartezeit auf den Pass in Adana seit 2.11. abgelaufen und an der Grenze wollten sie es partout nicht verlängern.

Nach einigem Überlegen entscheide ich mich, bei der Visa Agentur eine neue Referenznummer zu organisieren - Glück, wer eine Familie hat, die mit anpackt - und in Erzurum beim Konsulat ein neues Visum zu besorgen. Auf dem Weg dahin eine Militär Kontrolle nach der anderen; die letzte nimmt meinen kompletten Benz, alle Gepäckstücke und mich selbst gründlich auseinander. Interessant, wie lange die Dame, die mir zugeordnet ist, meine Brüste abtastet. Der einzigste englisch sprechende Soldat kocht mir Tee und zeigt mir Fotos von seinem kleinen Sohn.

Endlich kann ich weiterfahren. Das Konsulat hat natürlich längst geschlossen, als ich in Erzurum ankomme. Dafür treffe ich am Fahrstuhl meines Hotels Steffen. Ich habe deinen Film gesehen, sagt er zur Begrüßung.  Steffen ist mit einer herrlich verdreckten BMW GS 1200 zwei Monate unterwegs, er kommt grade aus dem Iran. Er macht Porsche bei Stuttgart. Ein Fachmann durch und durch.

Es wird ein sehr eindringlicher, guter, langer Abend im nahen Restaurant. Wir bleiben in Verbindung.

Was für ein Tag...