Minhaj-ui-Quran International

Wenn man schon früh am Tag einem Menschen wie Faisal begegnet und mit ihm einen unglaublich intensiven Tag verbringen kann, darf man sich sehr glücklich schätzen. 

Faisal, 35 Jahre, kommt aus Pakistan, hat Islam Wissenschaften studiert, lebt jetzt mit seinem Mann in Baden-Württemberg und arbeitet dort als Sozialarbeiter mit Flüchtlingen. 

Er spricht uns beim Frühstück im Hotel an, wie machen uns bekannt. Zwei Stunden später ist klar, den Tag heute werden wir mit Faisal verbringen.

Er geht mit uns in den Data-Darba Schrein aus dem 13. Jahrhundert in Lahore. Die Zugänge sind stark gesichert durch Polizei und Militär. Schreine sind immer wieder Ziel von Anschlägen, der letzte war hier im Mai 2019. Es gab Todesopfer. Dort darf ich, geleitet von einer Aufseherin, direkt zum Grab des muslimischen Sufi Heiligen Ali Hayveri durchgehen, ohne mich in der langen Schlange der wartenden Frauen einzureihen.

Wir haben einen wichtigen Termin, wollen weiter zum Weltzentrum des Minhaj-ui-Quran International. Dort treffen wir Präsident Dr. Hussain Muhayyddin Qadri, er ist der Sohn des Gründers der Weltzentrale in Lahore und erläutert uns über eine Stunde das Konzept dieser sunnitischen Organisation.

Ziel des weltweiten Netzwerkes ist es, den wahren Islam zu verstehen. In Bildungseinrichtungen, religiösen, sozialen und kulturellen Institutionen bemüht sich Minhaj-ui-Quran, den fehlinterprätierten Koran zu korrigieren. Der Gründer, Mohammad Tahir-ul-Qadri, ein Jurist, veröffentlichte eine Fatwa,  die theologische Argumente aus dem Koran verwendet, um Selbstmordattentate und die Tötung Unschuldiger zu verurteilen. Die wichtigste Aussage in dem Gespräch war für mich: wir brauchen nicht nur Toleranz. Was wir wirklich leben sollen ist Respekt und Liebe füreinander.

Was für eine Zukunft, wenn wir dies verstehen...!