Schweigen und Fasten

Es hilft eigentlich beinahe immer: Schweigen und Fasten, wenn man sich den Magen verdorben hat, unglücklich ist oder nicht weiter weiß.

Heute übernachten wir in verschiedenen Hotels, mein Guide und ich. So kann ich mich ein wenig von der Dauerüberwachung erholen.

Ich werde Polizei überwacht durch Myanmar "geleitet". Es gäbe auch kein Entkommen, meint Su Mon. Mehrfache, tägliche Telefonate über meinen jeweiligen, aktuellen Aufenthalt, Check Posts, Hotelnachfragen und Militärkontrollen würden mich schnell in jeder Ecke ausfindig machen. Aber ich sei ja ein verständiger Tourist. Andere würden aus Abenteuerlust in unsichere Gebiete reisen wollen im Nordosten, wo Guerilla Trupps den Regierungsgruppen Kämpfe lieferten. So gibt es jetzt die lückenlose Überwachung zu meinem Schutz und zur Sicherheit der Regierung. Diesen Schutz zahlt derjenige, der mit eigenem Vehicle durch Myanmar reist. Alle anderen werden im öffentlichen Raum kontrolliert und auch durch die organisierenden Reiseagenturen.

Also schweigen. Innehalten. Zulassen, dass Trauer da ist. Und zugleich Glück und Dankbarkeit für diese Erlebnis einer Reise, die man nicht irgendwo in einem Katalog kaufen kann. Es regnet und hat nur knapp 20°. Gestern waren es noch 31° und ich wollte mich bereits auf diese asiatischen Temperaturen einstellen. So bleibt auch da ein wenig Zeit, zur kühleren Besinnlichkeit.