Schwieriges Indien...

Heute Morgen wurde ich abgeholt zum Geschäftsführer des Hotels.

Den Mitarbeitern wäre eine "Formfehler" unterlaufen, als ich gestern spät abends eincheckte. Eigentlich hätte ich nicht mehr aufgenommen werden dürfen, oder gemeldet werden müssen... so richtig verstehe ich dieses indische English nicht wirklich.

Kurz zusammengefasst: online habe ich bei booking.com ein Hotel in Kishanganj gebucht, die Bestätigung vorzeigend wollte ich einchecken. Tut uns leid, wir dürfen keine Ausländer aufnehmen. Vorn an der Hochstraße gäbe es weitere Hotels. Dann ... überall dieselbe abweisende Antwort. Endlich erbarmt sich ein Rezeptionist, sucht mir das offensichtlich einzigste Hotel hier, in dem ich unterkommen kann; übrigens auf den Hotelseiten online nicht zu finden.

Es ist nach 22 Uhr, als man mich nicht mehr fortweist. Ich bin seit über 12 Stunden unterwegs, ziemlich erschöpft und war schon dabei, mir irgendwo am Straßenrand einen Platz  für die Nacht im Benz zu suchen.

Vom Geschäftsführer des Hotels werde ich angewiesen, zu erklären, dass ich erst heute Morgen gekommen sei... werde ich instruiert. Falls die Polizei kommen würde...

Schwieriges Indien. Smog von unzähligen Herdfeuern aus Müll und Tierdung hängt in der Luft, zieht in Kleidung und Haare. Auf allem liegt eine graue Staubschicht. Unablässige Menschenfluten, Dauerhupen, aggressives Gedränge und komplett ineffektives Verhalten im Straßenverkehr führen zu unentwegten Staus und großer Nervenbelastung. Dass nicht ständig jemand überfahren wird, ist ein Wunder. In Indien gibt es neben den allgegenwärtigen, Müll fressenden Kühen viele Hunde. Grade sind die jungen Hunde geboren. Am Straßenrand liegen sie dann, hingespült vom Wahnsinnsverkehr: die kleinen, toten Wesen.

Ich bin im nordostindischen Bundesstaat Bihar, werde nach einem Tag Ruhe weiterreisen durch den Korridor zwischen Nepal und Bangladesh Richtung Myanmar.